Lachen ist gesund
Wann haben Sie das letzte Mal schallend gelacht? Ich hoffe, es ist noch nicht so lange her, dass Sie sich gar nicht mehr daran erinnern können. Denn lachen tut uns gut: psychisch und körperlich. So aktiviert Lachen das Herz-Kreislauf-System, pumpt mehr Luft in Lunge und Gehirn und reduziert das Schmerzempfinden. Zudem fühlt man sich weniger gestresst, und gemeinsames Lachen wirkt sich positiv auf Beziehungen aus. Spannendes und Lustiges zum Thema Lachen!
Als ich noch keine Kinder hatte (und damit deutlich mehr Zeit…), habe ich während einiger Zeit Freiwilligenarbeit geleistet, und zwar habe ich an Anlässen Spendengelder gesammelt für https://ch.theodora.org/de. Die Fondation Theodora finanziert und bildet Clowns aus, die zu kranken Kindern in Spitäler gehen, um sie aufzuheitern, sie für einen Moment aus der Schwere des Krankseins herauszuholen und in eine Traumwelt zu entführen. Welch ein Glück, Kinder wieder lachen zu sehen, die aufgrund ihrer Krankheit eigentlich gar nichts zu lachen haben! Nachdem die Ärzte am Anfang den Spitalclowns eher skeptisch gegenüber standen, begannen sie mit der Zeit, ihre wöchentlichen Besuche herbeizusehnen – und die Kinder erst!
Wieso erzähle ich Ihnen das in einem Business-Blog? Ganz einfach: Lachen hat sehr positive körperliche und psychische Auswirkungen auf den Menschen, und in viel mehr Bereichen, als wir vielleicht denken.
Lachen ist ein Boost für den ganzen Körper
Was sind denn nun die wichtigsten körperlichen Auswirkungen:
- Wenn wir lachen, nimmt unsere Lunge sehr viel Luft auf. Das erhöht die Sauerstoffzufuhr im ganzen Körper, was die Konzentrationsfähigkeit und die Durchblutung im ganzen Körper verbessert.
- Lachen aktiviert das gesamte Herz-Kreislauf-System. Zuerst beschleunigt es den Herzschlag. Danach verlangsamt sich der Herzrhythmus wieder, was zu einer Entspannung führt und den Blutdruck senkt. Es gibt sogar eine Studie, die sagt, dass Menschen, die oft und gerne lachen, 50% weniger herzinfarkt-gefährdet sind.
- Lachen regt die Verdauung an, indem es den Stoffwechsel ankurbelt.
- Lachen wirkt sich positiv auf das Immunsystem aus, da es die Widerstandsfähigkeit erhöht.
- Lachen führt dazu, dass weniger von den Stresshormonen Adrenalin und Cortisol ausgeschüttet werden. Gleichzeitig kurbelt es die Produktion von vielen „positiven“ Hormonen an: Dopamin (Motivations- und Aktivhormon), Endorphine (steigern die Leistungsfähigkeit), Serotonin (schafft Wohlbefinden und Zuversicht) und das Beziehungs-Hormon Oxyticin. Und interessanterweise kann das Gehirn nicht unterscheiden zwischen echtem und künstlichen Lachen und schüttet diese Glückshormone auch aus, wenn Sie sich einen Bleistift zwischen die Lippen klemmen und so die Mundwinkel nach oben zeigen. Gemäss einer Studie hat diese Methode bei klinisch Depressiven dazu geführt, dass sie weniger Medikamente einnehmen mussten.
- Lachen reduziert das Schmerzempfinden. Deshalb haben ja die Spitalclowns eine so grosse positive Wirkung. Groucho Marx von den Marx Brothers sagte einmal: „Ein Clown ist wie Aspirin, er wirkt nur zweimal so schnell.“ Und dies noch ohne negative Nebenwirkungen!
Humor und Traurigkeit gehen nicht zusammen
Was sind denn psychische und mentale Auswirkungen des Lachens:
- Wenn man lacht, kann man nicht gleichzeitig verärgert oder traurig sein. Humor schafft einen inneren Abstand zu den eigenen Problemen. Dadurch ergeben sich neue Perspektiven und Auswege. Und positivere Menschen handeln erfahrungsgemäss klüger und weitsichtiger als unglückliche. Das heisst, Lachen steigert das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit.
- Lachen wirkt sich positiv auf das Stressempfinden aus, weil es freudige Emotionen auslöst und gleichzeitig Verärgerung und Ängstlichkeit reduziert.
- Beim Lachen verbinden sich die linke Hirnhälfte (verantwortlich für Sprache, Logik und analytisches Denken) und die rechte Hirnhälfte (steuert die Intuition, Kreativität und Gefühle). Sie denken dann ganzheitlicher.
- Gemeinsames Lachen wirkt sich positiv auf Beziehungen aus (privat und beruflich). Denn es löst Hemmungen sowie verdrängte Gefühle und verbindet Menschen.
- Da man nach dem Lachen entspannter ist, wirkt sich dies auch positiv aufs Lernen aus.
- Lachende Menschen werden attraktiver wahrgenommen als solche mit ernster Miene.
- Und schliesslich: Lachen ist ansteckend. Machen Sie doch selber den Versuch und schauen Sie dieses Video an: https://www.youtube.com/watch?v=RP4abiHdQpc. Ich vermute, kaum jemand muss nicht mitlachen mit diesem Baby. Was der Vater da zerreisst, ist übrigens eine Bewerbungsabsage… Und wie man an der Reaktion des vorher vermutlich enttäuschten Vaters erkennt, macht es einem selber glücklicher, wenn man andere zum Lachen zu bringt.
Kinder lachen bis zu 400 Mal am Tag
Und zum Schluss noch ein paar Zahlen zum Thema Lachen:
- Beim Lachen werden von Kopf bis Fuss gegen 300 Muskeln beansprucht, alleine im Gesicht deren 17, viele auch durch die Atmung. Aber vielleicht haben Sie – wie ich auch – schon mal erlebt, dass Sie am Tag nach einem sehr lustigen Abend Muskelkater am Zwerchfell hatten… Nachgewiesenermassen hat Lachen aufgrund der intensiven Beanspruchung der vielen Muskeln den gleichen Effekt wie eine halbe Stunde Joggen.
- Kinder lachen 200-400 Mal am Tag – wir Erwachsene durchschnittlich nur 15 Mal. Und vor 50 Jahren wurde drei Mal mehr gelacht als heute. Höchste Zeit, dass wir unsere Lach-Kadenz wieder erhöhen!
Wie Sie dies machen können, das überlasse ich Ihrer Fantasie und Ihrem Geschmack. Ich habe mir vorgenommen, dazu unter anderem den Tipp eines Lesers von www.zeitblueten.com zu kopieren und das Lachen meiner Kinder auf meinem Smartphone aufzuzeichnen.
P.S: Falls Sie wissen wollen, über was ich immer wieder schallend lachen kann (obwohl ich es schon unzählige Male gesehen habe), schauen Sie sich folgendes Video an: https://www.youtube.com/watch?v=ETPN9cFUo58.
Heinz Rühmann, deutscher Schauspieler: „Lächeln ist das Kleingeld des Glücks“.
Charlie Chaplin, englischer Komiker: „Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag.“
© Claudia Kraaz