Die Rebellin in mir

Wochenend-Workshop für starke Frauen – oder solche, die es werden wollen

WAS RAUBT IHNEN ENERGIE?

05. Dezember 2017 / Allgemein
Resilienz

Wir alle haben nur eine beschränkte Menge Energie. Es ist daher sehr wichtig, dass wir haushälterisch damit umgehen. Deshalb meine heutige Anregung: überlegen Sie sich einmal, wer und was Ihnen Energie abzieht. Energieräuber können ganz unterschiedlicher Natur sein: von ewig jammernden Menschen über ineffiziente Sitzungen bis zu Ihrer eigenen überhöhten Anspruchshaltung.

Das kennen Sie sicher: es gibt Leute in Ihrem Umfeld, bei denen fühlen Sie sich nach einer Begegnung immer erschöpft, ausgelaugt oder frustriert. “Energie-Vampire“ nennt Judith Orloff, amerikanische Bestsellerautorin und Dozentin für Psychiatrie, diese Menschen. Sie könnten ganz unterschiedliche Gestalt annehmen. Die häufigsten sind:

 

 

Diese Liste ist nicht abschliessend. Sie kennen sicher aus eigener Erfahrung noch andere Varianten von Energie-Vampiren. Sie tauchen nicht nur an der Arbeit auf. Es können auch Freunde oder sogar der eigene Partner sein. Judith Orloff sagt, dass im Schnitt jeder Mensch zwei bis fünf derart toxische Leute um sich hat, in unterschiedlichen Ausprägungen.

 

Sich abgrenzen

Eines ist klar: Energie-Vampire schaden einem; sie saugen einem aus. Am besten geht man ihnen deshalb aus dem Weg. Aber nicht immer ist dies möglich. Dann gilt es in erster Linie sich abzugrenzen. Wenn es nur temporäre Energie-Absauger sind (wie z.B. die beste Freundin, die eine Krise hat und nicht aufhören will zu klagen), kann man eher damit umgehen. Aber auch hier gilt es irgendwann „stopp“ zu sagen und der Freundin aufzuzeigen, dass jammern nichts bringt – dass sie wieder ins Handeln kommen muss.

Bei dauerhaften Energieräubern ist das beste Gegengift bei toxischen Angriffen, klare Grenzen zu setzen – indem man der Person direkt auf eine höfliche, aber deutliche Art sagt, dass ihr Verhalten nicht akzeptabel ist. Am besten nicht in grosser emotionaler Aufruhr. Lieber zuerst für sich lautlos auf zehn zählen und tief atmen. Und dann sagen, dass einem das Gesagte verletzt. Oder bei einem Angriff nachfragen: „Wie meinen Sie das?“.

 

Nicht-aggressives Verhalten

Viele Energie-Vampire wollen Sie bewusst provozieren. Diese erwischen Sie auf dem falschen Fuss, wenn Sie sich gar nicht provozieren lassen. Z.B. indem Sie die Palette des nicht-aggressiven Verhaltens anwenden:

 

 

Ganz nach dem Motto: «Es ist unmöglich, jemandem ein Ärgernis zu geben, wenn er es nicht nehmen will.»

Mein eigener Energieräuber

Klassische Energieräuber im Geschäftsleben sind aber auch uferlose, ineffiziente Sitzungen, unklare Aufträge oder zwischenmenschliche Konflikte. Doch auch gegen sie lässt sich sehr häufig selber etwas tun: eine klare Sitzungsstruktur vorschlagen, bei Unklarheiten nachfragen, sich in die Anderen hineinversetzen, Feedback geben anstatt Kritik äussern und manchmal auch ganz einfach eine Situation so akzeptieren, wie sie ist – sich nicht ärgern, wenn man nichts verändern kann. Wie der Spruch von Reinhold Niebuhr sagt, den ich auf meiner Homepage habe: „Gibt mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann; gib mir den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann; und gibt mir die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“

Ich muss mir bewusst sein: nicht nur andere Menschen können mir Energie absaugen, auch ich mir selber, z.B. durch eine überhöhte Anspruchshaltung, einen Hang, nur für Andere zu schauen und zu wenig für mich selber, immer nur zu erledigen, anstatt nur mal zu sein, alles Unangenehme rauszuschieben usw. Nehmen Sie sich den Ratschlag von Bruce Lee zu Herzen: „Der Geist ist wie ein fruchtbarer Garten. Da wächst alles, was du säen möchtest. Blumen oder Unkraut – erfolgsversprechende Gedanken oder negative, die wie Unkraut die anderen ersticken und überwachsen.“ Reduzieren wir also den Einfluss unserer Energieräuber und finden unsere Energiespender.

Im neuen Jahr (nach einer Wiederholung meines bestgelesenen Blogs aus dem Jahr 2017 vor Weihnachten) werde ich mich deshalb dem Thema „Energiespender“ widmen.

 

© Claudia Kraaz