Die Rebellin in mir

Wochenend-Workshop für starke Frauen – oder solche, die es werden wollen

TREND ZUM DIGITALEN ENTGIFTEN

15. November 2016 / Allgemein
Resilienz

 

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In den letzten Jahren haben sich unser Kommunikationsverhalten und unsere Mediennutzung grundlegend geändert. Das Handy ist unser ständiger Begleiter geworden, faktisch zu unserem „significant other“ (früher auf den/die Partner/in bezogen). Wieso sind wir denn regelrecht süchtig nach allem Digitalem? Und was kann man tun gegen diese Abhängigkeit?

Junge Leute verbringen gemäss Untersuchungen bis zu sechs Stunden täglich mit ihrem Smartphone. Und was ich vor ein paar Tagen gelesen habe, ist fast noch extremer: ¾ der 18-24 Jährigen schauen alle 4,3 Minuten aufs Smartphone. Und wir ein bisschen Älteren legen auch kaum das Handy weg. Wenn ich am Dienstagabend in mein Zumba-Tanzen gehe, staune ich immer wieder darüber, wie viele Leute ihr Smartphone in die Stunde mitnehmen. Wieso eigentlich? Oder wie die jungen Pärchen sich in einem Restaurant gegenüber sitzen, ohne miteinander zu reden, da sich jeder seinem Handy widmet.

 

Süchtig nach unseren Smartphones

Fakt ist: wir sind heute regelrecht süchtig nach unseren Smartphones. Sogar ein eigenes Wort für das zwanghafte Überprüfen des Bildschirms wurde kreiert: „phubbing“. Es gibt auch nachvollziehbare Gründe, wieso wir so gerne nachschauen, wer uns gerade geschrieben hat, wer unser LinkedIn-Profil angeschaut oder einen Post geliked hat:

 

Mit einfachen Massnahmen beginnen

Was kann man tun gegen diese Abhängigkeit? Meiner Erfahrung nach ist das Wichtigste: mit einfachen Dingen anzufangen, so z.B.:

Nach einer gewissen Zeit können Sie steigern:

Als Führungskraft ist es zudem sehr wichtig, den Mitarbeitenden klar zu machen, dass keine Mailantworten abends, am Wochenende und in den Ferien erwartet werden. Das bedeutet für die Vorgesetzten auch, dass sie ihre Vorbildfunktion wahrnehmen und selber möglichst wenig ausserhalb der Arbeitszeiten Mails verschicken sollten, damit der Druck auf ihre Mitarbeitenden nicht steigt.

 

Digital Detox

Zu jedem Trend entsteht mit der Zeit ein Gegentrend. In den USA kam vor einiger Zeit die Idee von „Digital Detox Camps“ auf, in denen Süchtige lernen, wie es sich anfühlt, wieder mal im Offline-Modus zu sein: dass man dadurch besser entspannen, auftanken und dadurch wieder kreativ sein kann. Sogar Apple schickt ihre Leute in digitale Diätkurse, um ihre Innovativskraft anzukurbeln. Seit neustem gibt es solche Angebote auch in Deutschland und Österreich.

Es tut sicher jedem gut, sich zwischendurch in digitaler Entwöhnung zu üben. Aber für den sinnvollen Umgang mit allem Digitalem im Alltag ist meines Erachtens entscheidend, sich immer wieder bewusst zu machen, wie das eigene Nutzungsverhalten ist und dann bewusste Entscheide zu fällen, wie viel Bedeutung man der digitalen Kommunikation versus der persönlichen Kommunikation beimessen möchte. Auch hier können einem Apps helfen, z.B. die App Offtime light oder die App Rescue Time, die messen, wie viel Zeit wir mit allem Digitalen verbringen. Die meisten Menschen unterschätzen dies nämlich. Testen Sie sich! Ich bin gespannt auf Ihre Feedbacks.

 

© Claudia Kraaz